Die moderne Hospizbewegung hat sich die Verbesserung der Situation von Sterbenden und ihrer Angehörigen zum Ziel gemacht. Zudem befasst sie sich mit der Integration von Sterben und Tod in das Leben. Die moderne Hospizbewegung (hospitium = lat. Herberge) sieht sich in der Tradition der Herbergen, die ab dem Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus entlang der Pilgerrouten in ganz Europa entstanden und die sich vorrangig der Pflege kranker Pilger widmeten. Hieran wird symbolisch angeknüpft, indem Orte geschaffen werden, an denen Schwerkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg versorgt und begleitet werden, um so in Würde Abschied nehmen zu können.
Die moderne Hospizbewegung entwickelte sich Ende der 1960er Jahre in England. Cicely Saunders gründete 1967 mit dem St. Christophers Hospiz das erste stationäre Hospiz und löste damit die weltweite Initiative aus, die vor allem die Antwort auf eine Gesellschaft war, die das Sterben und die Sterbenden immer weiter an den Rand zu drängen drohte.
Bereits in den 1960er Jahren kam die Hospizbewegung auch nach Deutschland. Zurzeit engagieren sich rund 100.000 Menschen bürgerschaftlich, ehren- oder hauptamtlich in der Hospiz- und Palliativarbeit. Das Engagement ist unerlässlich, um eine umfassende hospizliche und palliative Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zu gewährleisten. Zudem tragen die ehrenamtlich engagierten Hospizbegleiter dazu bei, die Hospizidee als ein Gesamtkonzept der Hospiz- und Palliativversorgung zu verbreiten und zu fördern und die Themen Tod und Sterben als Teil des Lebens ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.